Südstraße 51


Hier wohnte Arno (Aron) Plasterek

Arno Plasterek wurde am 13. November 1868 in Posen (heute Poznań/Polen) geboren. In erster Ehe war er mit Leonie Jacobi verheiratet, die 1922 verstarb. 1895 kam ihre gemeinsame Tochter Hilde zur Welt. Sie emigrierte 1920 in die USA, wo sie 1975 verstarb.

Der Kaufmann, der in der Leipziger Straße 53 arbeitete, ging 1925 seine zweite Ehe mit Else Martha Nowicki (*1898 in Halle) ein, aus der am 7. Juli 1929 Sohn Heinz-Arno hervorging. Die Ehe mit seiner nichtjüdischen Frau wurde am 16. Juni 1939 geschieden, wodurch der Kaufmann den schwachen Schutz durch eine „Mischehe“ verlor.

Zuletzt hielt sich Arno Plasterek in der Iranischen Straße in Berlin-Wedding auf. Dort befand sich das Jüdische Krankenhaus, das die Gestapo als Zwischenstation der Deportationen nutzte. Am 10. Januar 1944 wurde Arno Plasterek in das „Ghetto” Theresienstadt gebracht, wo der 80-Jährige am 18. April 1944 zu Tode kam.

Quellen

Stadtarchiv Halle (Saale), Nachlass Gudrun Goeseke

Volkhard Winkelmann und ehemaliges Schülerprojekt "Juden in Halle" des Südstadt-Gymnasiums Halle (Hrsg.): Unser Gedenkbuch für die Toten des Holocaust in Halle. 3. Auflage (2008)
Eintrag zu Aron Plasterek
Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer des nationalsozialistischen Judenverfolgung in Deutschland (1933-1945)
Eintrag zu Aron Plasterek