Seebener Straße 11


Hier wohnte das Ehepaar Isidor Hirsch und Frieda Hirsch geb. Löwenthal

Der Kaufmann Isidor Hirsch wurde am 28. November 1870 in Briesen/Westpreußen geboren. Seine Frau Frieda Löwenthal kam am 23. Oktober 1878 in Uckermünde auf die Welt. 1913 gaben sich die beiden das Jawort.

Nachdem die „Rassengesetze“ Juden und „Ariern“ verboten, unter einem Dach zu wohnen, musste das Ehepaar seine Wohnung verlassen und wohnte ab 1940 zwangsweise in dem angeblichen „Altersheim“ auf dem Grundstück des Jüdischen Friedhofs in der Boelckestraße 24 (heute Dessauer Straße). In Wahrheit pferchte man hier jüdische Hallenser auf engstem Raum bis zu ihrer Deportation zusammen. Dort starb Isidor Hirsch 51-jährig zwei Wochen vor der Deportation. Seine Frau Frieda Hirsch wurde am 1. Juni 1942 gemeinsam mit 154 weiteren Juden von Halle nach Sobibor bei Lublin deportiert und dort am 3. Juni 1942 mit Gas ermordet. Sie war 63 Jahre alt.

Weitere Informationen

Das Leben in der Boelckestraße 24 – Auf den Spuren von Isidor und Frieda Hirsch
Ein Film von Inga Dauter, Doreen Hoyer und Elisabeth Schinner (2014, 13 Min)
Entstanden im Rahmen des Projekts „Stolpersteine – Filme gegen das Vergessen“ des Masterstudiengangs MultiMedia & Autorschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 2014

Quellen

Stadtarchiv Halle (Saale), Nachlass Gudrun Goeseke

Volkhard Winkelmann und ehemaliges Schülerprojekt "Juden in Halle" des Südstadt-Gymnasiums Halle (Hrsg.): Unser Gedenkbuch für die Toten des Holocaust in Halle. 3. Auflage (2008)
Eintrag zu Frieda Hirsch
Eintrag zu Isidor Hirsch