Reichardtstraße 6


Hier wohnte Max Freund

Max Freund wurde am 2. Oktober 1866 in Biskupitz (damals zur preußischen Provinz Posen-Ost gehörend) geboren.
Er war Kaufmann und Mitinhaber der Wollwaren-Großhandlung „Freund & Müller” (Leipziger Straße 54) und wohnte in seinem eigenen Haus in der Reichardtstraße 6. Zeitweilig war Max Freund Mitglied des Vorstands der Jüdischen Gemeinde zu Halle.

Im Zuge rassistischer Entrechtung wurde das Haus von Max Freund zwangsverkauft. Er lebte (laut halleschem Adressbuch) zuerst bei Dreyer in der Lindenstraße 89 (heute Willy-Brandt-Straße), danach in der Forsterstraße 13 in einem sogenannten „Judenhaus“ und zuletzt im Sammellager auf dem Jüdischen Friedhof in der Dessauer Straße 24 (damals Boelckestraße).
Von dort wurde Max Freund am 20. September 1942 in einem sogenannten „Alterstransport“ von Leipzig in das„Ghetto” Theresienstadt deportiert, wo der 76-Jährige wenige Monate später, am 23. Januar 1943, starb.

Weitere Informationen

Das Leben in der Boelckestraße 24 – Auf den Spuren von Isidor und Frieda Hirsch
Ein Film von Inga Dauter, Doreen Hoyer und Elisabeth Schinner (2014, 13 Min)
Entstanden im Rahmen des Projekts „Stolpersteine – Filme gegen das Vergessen“ des Masterstudiengangs MultiMedia & Autorschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 2014

Quellen

Hirsch, Leo: Schreiben vom August 1939 (Archiv Centrum Judaicum, 2A2, Nr. 9, n. pag.)
Stadtarchiv Halle (Saale), Nachlass Gudrun Goeseke

Volkhard Winkelmann und ehemaliges Schülerprojekt "Juden in Halle" des Südstadt-Gymnasiums Halle (Hrsg.): Unser Gedenkbuch für die Toten des Holocaust in Halle. 3. Auflage (2008)
Eintrag zu Max Freund
Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer des nationalsozialistischen Judenverfolgung in Deutschland (1933-1945)
Eintrag zu Max Freund