Ludwig-Wucherer-Straße 28


Hier wohnte Rosa Salomon geb. Baruch

Rosa Salomon wurde am 11. Februar 1900 als Rosa Baruch im damals westpreußischen Schönsee (heute Kowalewo/Polen) geboren. Sie war verheiratet mit dem Händler Kurt Alfred Salomon, der am 24. Januar 1902 in Schönebeck das Licht der Welt erblickte.
In Halle arbeitete sie als Hausangestellte in der Villa des jüdischen Viehhändlers Moritz Schloß. Kurt Salomon wurde am 29. April 1938 im Zuge der Aktion „Arbeitsscheu Reich“ zunächst verhaftet und am 5. Mai 1938 in das Konzentrationslager Buchenwald gebracht. Erst nach über einem Jahr wurde er am 25. Juli 1939 entlassen.

Als die NS-Rassengesetze Rosa Salomon zwangen ihre Wohnung aufzugeben, wohnte sie zeitweilig am Harz 48, später in der Familienvilla Schloß (→Rudolf-Ernst-Weise-Straße 20). Am 1. Juni 1942 wurde sie von dort gemeinsam mit Fanny Aronsohn (→Lafontainestraße 5), dem Ehepaar Weiß (→Puschkinstraße 30) und der Familie Oppenheim (→Magdeburger Straße 28), die ebenfalls in der Schloß-Villa Zuflucht gefunden hatten, nach Sobibor bei Lublin deportiert und am 3. Juni 1942 mit Gas ermordet.

Über das Schicksal ihres Mannes Kurt und ihrer Tochter Hannelore (*8.8.1932 in Halle) ist bisher nichts bekannt.

Weitere Informationen

Letzte Zuflucht Villa Schloß
Ein Film von Mathilde Kowalski, Juliane Radtke und Susanne Siegert (2018, 9 Min)
Entstanden im Rahmen des Projekts „Stolpersteine – Filme gegen das Vergessen“ des Masterstudiengangs MultiMedia & Autorschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 2017

Quellen

Volkhard Winkelmann und ehemaliges Schülerprojekt "Juden in Halle" des Südstadt-Gymnasiums Halle (Hrsg.): Unser Gedenkbuch für die Toten des Holocaust in Halle. 3. Auflage (2008)
Eintrag zu Rosa Salomon