Landsberger Straße 67


Hier wohnte das Ehepaar Max und Meta Buchsbaum geb. Abraham

Der Kaufmann Max Buchsbaum (*1880 in Wüstensachsen/ Rhön) und seine Frau Meta (*1883 in Schenklengsfeld/ Osthessen) betrieben im Erdgeschoss ihres Wohnhauses einen kleinen Strickwarenladen.
Ihre Söhne Alfred (1909-2001) und Walther (*1914- 2009) konnten sich vor der nationalsozialistischen Verfolgung ins Ausland retten. Alfred und Walther, beide von Beruf Kaufmann, wurden im Rahmen der Aktion „Arbeitsscheu Reich“ am 22. April 1938 festgenommen und drei Tage später in das Konzentrationslager Buchenwald gebracht. Durch die willkürliche Festnahme als angeblich „arbeitsscheue Elemente“ sollten die Betroffenen zum Verlassen Deutschlands gezwungen werden. Am 21.5.1938 entlassen, überlebten beide Söhne die NS-Zeit. Alfred Buchsbaum verstarb 2001 in den USA. Walther Buchsbaum lebte zu diesem Zeitpunkt in Florida/USA.

Das Ehepaar Max und Meta Buchsbaum wurde am 20. September 1942 von Leipzig aus in das „Ghetto” Theresienstadt und am 9. Oktober 1944 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Diese Transportliste ist das letzte Lebensdokument des 64-jährigen Max Buchsbaum und seiner 60-jährigen Frau Meta.

Quellen

Stadtarchiv Halle (Saale), Nachlass Gudrun Goeseke

Volkhard Winkelmann und ehemaliges Schülerprojekt "Juden in Halle" des Südstadt-Gymnasiums Halle (Hrsg.): Unser Gedenkbuch für die Toten des Holocaust in Halle. 3. Auflage (2008)
Eintrag zu Max Buchsbaum
Eintrag zu Meta Buchsbaum
Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer des nationalsozialistischen Judenverfolgung in Deutschland (1933-1945)
Eintrag zu Max Buchsbaum
Eintrag zu Meta Buchsbaum