Landrain 144


Hier wohnte Paul Elkan

Der Kaufmann Paul Elkan wurde am 8. Dezember 1899 in Halle geboren. Er heiratete die aus Halle stammende nichtjüdische Charlotte Margarete Gertrud Marie Liebau (*8.12.1904). 1923 wurde Tochter Ruth und 1927 Tochter Edith Inge geboren.
Nach der Scheidung 1940 lebte Ruth bei der Mutter, Edith Inge beim Vater. Mit dem Vater teilte Edith Inge das Schicksal, im sogenannten „Judenhaus“ Forsterstraße 13 leben zu müssen. In dieser Zeit wurde die 13-Jährige freiwilliges Mitglied der Jüdischen Gemeinde Halle.

Paul Elkan wurde am 1. Juni 1942 gemeinsam mit 154 weiteren Juden von Halle nach Lublin deportiert. Während der größere Teil der Deportierten ins Vernichtungslager Sobibor weiterfuhr, wurde Paul Elkan selektiert, einer Gruppe „arbeitsfähiger“ Männer zugeordnet und ins KZ Majdanek geschickt. Dort kam der 42-Jährige drei Monate später, am 17. September 1942 zu Tode.

Edith Inge Elkan überlebte. Auf welchem Weg, ist bisher nicht bekannt. Gewiss ist nur, dass sie 1945 in Berlin Rudolf Bernstein (1923-2004) heiratete, wo sie auch Tochter Daisy das Leben schenkte. Die Familie wanderte 1948 in die USA aus, wo Edith Inge 1995 in Nassau/New York starb.

Quellen

Stadtarchiv Halle (Saale), Nachlass Gudrun Goeseke

Volkhard Winkelmann und ehemaliges Schülerprojekt "Juden in Halle" des Südstadt-Gymnasiums Halle (Hrsg.): Unser Gedenkbuch für die Toten des Holocaust in Halle. 3. Auflage (2008)
Eintrag zu Paul Elkan