Lafontainestraße 5


Hier wohnte die Familie Aronsohn

Edmund Aronsohn kam am 28. Dezember 1871 in Graudenz zur Welt. 1911 heiratete er Fanny Rosenthal (*25. Oktober 1883 in Wetzlar). Das Paar lebte in Halle und hatte drei Kinder. Tochter Dora Liesbeth (*1912) starb im Alter von sechs Monaten. Sohn Hermann wurde 1913, Sohn Oskar 1916 geboren. Ab 1938 lebte Oskar Aronsohn in der jüdischen Heilanstalt Bendorf-Sayn bei Koblenz. Justizrat Edmund Aronsohn starb 1939 an „Niereninsuffizienz und Herzschwäche“.

Seine Witwe musste bald darauf die gemeinsame Wohnung verlassen und in ein sogenanntes „Judenhaus“ Königstraße 62 (heute Rudolf-Ernst-Weise- Straße) ziehen. Am 1. Juni 1942 wurde die 58-Jährige in das Vernichtungslager Sobibor deportiert und noch am Ankunftstag, 3. Juni 1942, ermordet.
Zwei Wochen später wurde auch Oskar, zusammen mit den letzten Patienten und Pflegern der jüdischen Heilanstalt, deportiert und wie die Mutter in Sobibor ermordet.

Über das Schicksal des Sohnes Hermann ist bislang nichts bekannt.

Quellen

Stadtarchiv Halle (Saale), Nachlass Gudrun Goeseke

Volkhard Winkelmann und ehemaliges Schülerprojekt "Juden in Halle" des Südstadt-Gymnasiums Halle (Hrsg.): Unser Gedenkbuch für die Toten des Holocaust in Halle. 3. Auflage (2008)
Eintrag zu Edmund Aronson
Eintrag zu Fanny Aronson
Eintrag zu Oskar Aronson