Kohlschütterstraße 7/8


Hier wohnte Frieda Redelmeier geb. Apfel

Frieda Redelmeier geb. Apfel wurde am 5. Juli 1890 in Bebra geboren. Das Ehepaar Frieda und Moritz Redelmeier (*1882), Inhaber eines Getreidegeschäfts, hatte zwei Töchter: Margot (*1913) und Ruth (*1918). Der jüngeren Tochter Ruth gelang es bereits 1936 in die USA auszureisen. Am 31. Mai 1939 folgte Margot Redelmeier ihrer jüngeren Schwester nach New York.

Nachdem die nationalsozialistischen „Rassengesetze“ Juden und „Ariern“ verboten, unter einem Dach zu wohnen, musste auch das Ehepaar Redelmeier seine Wohnung verlassen und zwangsweise in ein sogenanntes „Judenhaus“ in der Hindenburgstraße 34 (heute Magdeburger Straße 7) ziehen. Hier starb der 54-jährige Moritz Redelmeier am 4. Februar 1937. Sein Grab befindet sich auf dem Jüdischen Friedhof in der Dessauer Straße.
Die 51-jährige Frieda Redelmeier wurde am 1. Juni 1942 gemeinsam mit 154 weiteren Juden von Halle nach Sobibor bei Lublin deportiert und dort am 3. Juni 1942 mit Gas ermordet.

Quellen

Stadtarchiv Halle (Saale), Nachlass Gudrun Goeseke

Volkhard Winkelmann und ehemaliges Schülerprojekt "Juden in Halle" des Südstadt-Gymnasiums Halle (Hrsg.): Unser Gedenkbuch für die Toten des Holocaust in Halle. 3. Auflage (2008)
Eintrag zu Frieda Redelmeier