Blumenstraße 6


Hier wohnte Edith Sommerich geb. Frenkel

Edith Therese Frenkel wurde am 11. Mai 1893 in Halle als Tochter des Luxuspapierwarenfabrikanten Siegfried Frenkel und seiner Ehefrau Anne geb. Flatow geboren. Das Geschäft „S. Frenkel” befand sich am Domplatz 9, die Familie lebte in der Händelstraße 34. 1927 starb Siegfried Frenkel.

Auf Anordnung der Gestapo musste Edith Frenkel ihre Wohnung verlassen und in das als „Judenhaus“ deklarierte Gebäude in der Magdeburger Straße 7 ziehen (damals Hindenburgstraße 34). Während dieser Zeit heiratete die 49-Jährige den wesentlich älteren Julius Sommerich (→Magdeburger Str. 35). Wie auch andere ältere Juden hoffte sie wohl, sich und den Ehepartner so im Falle der Deportation besser schützen zu können.

Edith und Julius Sommerich wurden am 1. Juni 1942 gemeinsam mit 153 weiteren Juden von Halle aus deportiert und starben drei Tage später in der Gaskammer des Vernichtungslagers Sobibor.

Quellen

Stadtarchiv Halle (Saale), Nachlass Gudrun Goeseke

Volkhard Winkelmann und ehemaliges Schülerprojekt "Juden in Halle" des Südstadt-Gymnasiums Halle (Hrsg.): Unser Gedenkbuch für die Toten des Holocaust in Halle. 3. Auflage (2008)
Eintrag zu Edith Sommerich
Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945
Eintrag zu Edith Sommerich