Drei ereignisreiche Wochen mit Michal Saar Bleiweiss, Tochter des 1928 in Halle geborenen Manfred Katz, und ihrem Mann Mark liegen hinter uns. Dabei sollte ihr Besuch ursprünglich nur zehn Tage dauern. Doch wegen der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und dem Iran war der israelische Luftraum gesperrt. Der Rückflug war auf ungewisse Zeit verschoben worden.
Wir nutzten die Gelegenheit und organisierten zahlreiche Treffen und Gespräche zwischen der Nachfahrin einer halleschen jüdischen Familie und heutigen Hallensern, so mit mehreren Klassen der Saaleschule, der IGS Am Steintor, dem Lyonel-Feininger-Gymnasium, einer Gruppe von Austauschschülern aus den USA, dem Oberbürgermeister der Stadt Halle (Saale) und vielen weiteren Menschen aus Halle und Umgebung. Schön war, dass die Zeitzeugin mehrfach privat von Hallensern eingeladen wurde und so beide Seiten viel voneinander erfahren konnten.
Auch durften wir unser Projekt zur Aufarbeitung der Geschichte von Saar Bleiweiss` Vater Manfred Katz gemeinsam bei der HALLIANZ vorstellen, die dieses fördert.
Auch durften wir unser Projekt zur Aufarbeitung der Geschichte von Saar Bleiweiss` Vater Manfred Katz gemeinsam bei der HALLIANZ vorstellen, die dieses fördert.
Der Grund für den Besuch war nämlich ursprünglich die Arbeit an einem Film über sie und die Lebensgeschichte ihres Vaters Manfred Katz (1928-2018). Manfred Katz wurde in eine hallesche jüdische Familie geboren, die unter den Nationalsozialisten Verfolgung und Ermordung erleben musste. Kindern und Enkelkindern erzählte Manfred Katz aber nicht nur von seinen schrecklichen Zeiten in Halle. Die Stadt blieb stets seine Heimat, mit der er auch gute Erinnerungen verknüpfte. Er erzählte vom Straßenbahndepot in der Seebener Straße, wo er den Bahnen beim Rangieren zuschaute, oder vom Stadtbad, wo er – wie so viele Hallenser – schwimmen gelernt hatte.
Studenten begleiteten Michal Saar Bleiweiss mit der Kamera beim Besuch dieser Orte. Die Bilder werden Teil des Films sein, der im Rahmen eines Seminars der Martin-Luther-Universität entsteht, aus dem die Filmreihe „STOLPERSTEINE – Filme gegen das Vergessen“ hervorgeht. Er wird voraussichtlich im Januar 2026 erstmals öffentlich zu sehen sein. An die Familie erinnern bereits STOLPERSTEINE in der Adolf-von-Harnack-Straße 18.
Das Warten auf ihren Rückflug gab Michal und Mark auch die Möglichkeit, Halle näher kennenzulernen. Auf vielen Spaziergängen erkundeten sie die Stadt, spielten Bridge im Dessauer Hof, besuchten das Heidebad und besuchten als Kaffeeliebhaber zahlreiche Cafés der Stadt. Am Ende ihres Besuchs fühlten sie sich schon wie „echte Hallenser“.
Wir danken allen, die zum Gelingen des Besuchs beigetragen haben!











