
Das ehemalige Verwahrhaus I auf dem Gelände des Jugendhauses Halle im Jahr 2015.
Foto: Juna Grossmann 2015
Jugendhaus Halle
neues Forschungsprojekt
Zeitzeugen gesucht
Der Zeit-Geschichte(n) e.V. erarbeitet im Jahr 2022 eine Dokumentation zur Geschichte des Jugendhauses „Frohe Zukunft“ Halle (Saale) und sucht hierfür Zeitzeugen. Das Projekt wird geleitet vom Historiker Dr. Udo Grashoff und gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Die Jugendhaftanstalt, offiziell als „Jugendhaus ‚Frohe Zukunft‘” bezeichnet, existierte von 1971 bis 1989. Mit bis zu 1500 männlichen, meist jugendlichen Häftlingen aus der gesamten DDR war das im Norden von Halle gelegene „Jugendhaus“ eine zentrale Institution der Sozialdisziplinierung der DDR. Es war die modernste und größte Jugendhaftanstalt der DDR, und eines der wenigen Gefängnisneubauten. In der öffentlichen Erinnerung ist das Jugendhaus sowohl in Sachsen-Anhalt als auch darüber hinaus bisher nicht sichtbar. Um das zu ändern, soll die Geschichte des „Jugendhauses“ Halle nun erstmals systematisch und unter Nutzung bisher nicht verwendeter Quellen aufgearbeitet werden.
Zeitzeugen, die aus unterschiedlicher Perspektive Auskunft zum Jugendhaus geben können, werden gebeten, sich beim Zeit-Geschichte(n) e.V. zu melden. E-Mail: post @ zeit-geschichten.de Telefon: 0345 / 20 360 40
Links zum Thema:
Jugendhaus Frohe Zukunft Halle – eine Rückkehr nach 36 Jahren
Der Hintergrund zum Roman von Grit Poppe „Schuld": Interview mit Stefan Lauter über seine Erfahrungen in „Jugendhäusern“
Berliner Zeitung v. 13.1.2021 (Bezahlschranke): Mit 17 in der Haftanstalt „Frohe Zukunft“: „Es war Zwangsarbeit, reiner Terror“
Radiofeature: Selbsterziehung - Jugendstrafvollzug in der DDR