
Das ehemalige Verwahrhaus I auf dem Gelände des Jugendhauses Halle im Jahr 2015.
Foto: Juna Grossmann 2015
Jugendhaus Halle
Vorstellung des Buches im Herbst 2023
Der Zeit-Geschichte(n) e.V. erarbeitete im Jahr 2022 eine Dokumentation zur Geschichte des im Stadtteil "Frohe Zukunft" gelegenen Jugendhauses Halle und hat hierfür Zeitzeugen gesucht. Das Projekt wird geleitet vom Historiker Dr. Udo Grashoff und gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Buchvorstellungen finden ab Herbst 2023 statt. Interessenten und Zeitzeugen können sich weiterhin beim Verein melden und erhalten dann eine Einladung zur Buchpremiere.
Offiziell bestand die Jugendhaftanstalt seit Herbst 1971, die ersten jugendlichen Häftlinge kamen aber erst im Sommer 1972 nach Halle. Mit zeitweise bis zu 1200 männlichen, meist jugendlichen Häftlingen aus der gesamten DDR war das „Jugendhaus“ eine zentrale Institution der Sozialdisziplinierung der DDR. Es war die modernste und größte Jugendhaftanstalt der DDR, und eines der wenigen Gefängnisneubauten. In der öffentlichen Erinnerung ist das Jugendhaus sowohl in Sachsen-Anhalt als auch darüber hinaus bisher nicht sichtbar. Um das zu ändern, soll die Geschichte des „Jugendhauses“ Halle nun erstmals systematisch und unter Nutzung bisher nicht verwendeter Quellen aufgearbeitet werden.
Links zum Thema:
Jugendhaus Frohe Zukunft Halle – eine Rückkehr nach 36 Jahren
Der Hintergrund zum Roman von Grit Poppe „Schuld": Interview mit Stefan Lauter über seine Erfahrungen in „Jugendhäusern“
Berliner Zeitung v. 13.1.2021 (Bezahlschranke): Mit 17 in der Haftanstalt „Frohe Zukunft“: „Es war Zwangsarbeit, reiner Terror“
Radiofeature: Selbsterziehung - Jugendstrafvollzug in der DDR